Unser persönlicher ZWIFT Ride Indoor-Bike Guide: Plattformen, Setup, Zubehör & Tipps
Draußen fahren ist für viele die absolute Nummer eins. Frische Luft, Natur, echte Anstiege, Geschwindigkeit – das kann kein Indoor-Training ersetzen. Aber sobald die Tage kürzer werden, das Wetter umschlägt oder man einfach flexibel trainieren möchte, führt kaum ein Weg an einer guten Indoor-Lösung vorbei.
Indoor kann jedoch schnell zur Qual werden: zu warm, zu laut, zu wenig Komfort, keine Motivation. Genau deshalb lohnt es sich, das eigene Setup so zu optimieren, dass es Spaß macht, möglichst komfortabel ist und man häufiger trainiert. Wenn alles stimmt, wird der Schweinehund zum Hündchen – und Indoor-Cycling kann richtig Laune machen.
In diesem Beitrag zeigen wir unseren Weg: vom alten Indoor-Bike zum Zwift Ride, welche Plattformen wir getestet haben, warum wir am Ende bei myWhoosh gelandet sind und welches Zubehör wirklich sinnvoll ist (ohne unnötigen Kram).
Unser Weg: Vom alten Indoor-Bike zum Zwift Ride
Wir hatten zuvor ein Schwinn Indoor-Bike mit sehr leisem Riemenantrieb. Es war solide, aber irgendwann wollten wir ein realistisches Fahrgefühl, Schaltung, mehr Möglichkeiten bei Trainings-Apps und ein Setup, das mehrere Fahrer nutzen können.
Nach einer 20%-Aktion haben wir uns dann das Zwift Ride in Kombination mit dem Wahoo Kickr Core 2 selbst gekauft. Drei große Vorteile direkt vorweg:
- Plug & Play – alles hat sofort funktioniert
- extrem stabiler Rahmen
- durchdachtes System, schnell auf unterschiedliche Fahrer einstellbar
Der Aufbau findet sich in unserem Video zum Thema Zwift Ride Setup:
Unsere echten Erfahrungen mit dem Zwift Ride
Lautstärke
Im Vergleich zu unserem alten Schwinn-Bike ist das Zwift Ride deutlich lauter – logisch, denn hier arbeitet eine echte Fahrradkette statt eines Riemens. Anfangs ungewohnt, aber beim Schauen von Filmen oder Musik spielt es keine Rolle. Die Kette trägt sogar zur Realitätsnähe bei. Die Kettenlinie lässt sich anpassen, bei uns hat alles direkt Plug & Play gepasst.
Stabilität
Das Bike ist sehr stabil und vermittelt sofort ein sicheres Gefühl. Einziger Mini-Nachteil: Das Aufsteigen kann etwas holprig wirken, da das Rad nicht wie draußen leicht kippt.
Schaltung
Die elektronische Schaltung funktioniert gut, aber etwas träge. Man sollte die Hebel nicht versehentlich berühren, da sofort geschaltet wird – Gewöhnungssache. Wir nutzen derzeit nur die Schaltung, nicht die zusätzlichen Interaktionsfunktionen wie Lenken.
Was ist wirklich gut gelöst?
- Bike wirkt sehr hochwertig
- individuell anpassbar: Sattel, Pedale, sogar andere Lenker
- einfache Anpassung für mehrere Personen
- nur ein Werkzeug notwendig
Nachteile
- der größte: wir haben nur ein Bike – alle wollen fahren
- Schweiß ist extrem aggressiv → gründlich reinigen nach jeder Session
Ergonomie
Wir nutzen das Bike zu viert, daher sind Kompromisse normal. Doch die Einstellmöglichkeiten sind gut, und man findet schnell passende Positionen für verschiedene Körpergrößen.
Rocker-Feet: mehr Realismus
Unsere Rockerfüße machen das Fahrgefühl deutlich realistischer – eine echte Empfehlung. Große Rockerplates wären uns fast zu viel Bewegung, ohne sie getestet zu haben. Bester Tipp: Gummibälle statt Tennisbälle verwenden.
Zwift Ride mit myWhoosh?
Ja, das geht! Und wir machen das so!
Indoor-Cycling Plattformen: Zwift, myWhoosh und Rouvy
Es gibt viele Plattformen, aber die drei großen, die m.E. wirklich relevant sind:
1. Zwift
Die bekannteste Plattform weltweit. Große Community, Rennen, Events, Clubs, strukturierte Trainings und eine starke Gamification-Komponente. Für viele die erste Wahl – allerdings auch kostenpflichtig.
2. myWhoosh
Unsere aktuelle Wahl – und kostenlos. Gute Grafik, strukturierte Workouts, hohe Entwicklungsdynamik. Ein Vorteil für uns: Wir fahren zu dritt, eigentlich sogar zu viert. Drei oder vier Zwift-Abos wären sehr teuer, myWhoosh dagegen ist komplett kostenlos.
Zusätzlich nutzen wir die App BikeControl, die das Zwift Ride voll kompatibel macht. So können wir die Schaltung und die Steuerbefehle auch außerhalb des Zwift-Ökosystems nutzen. Für uns ein kleiner technischer Kniff – macht Spaß und funktioniert zuverlässig.
3. Rouvy
Perfekt für alle, die realistische Strecken bevorzugen. Rouvy nutzt echte Videoaufnahmen – Alpenpässe, Küstenstraßen, Klassiker. Weniger Gamification, mehr „echtes Fahren“. Stark für Rennradfahrer und alle, die Outdoor-Feeling drinnen simulieren möchten.

Zubehör: Was wirklich sinnvoll ist (mit Affiliate-Links)
Wir empfehlen nur Zubehör, das wir selbst nutzen oder sinnvoll finden. Kein unnötiger Kram.
Vacmaster Cardio54 – der wichtigste Bestandteil unseres Setups
Ein starker, leiser Lüfter mit Fernbedienung – perfekt fürs Indoor-Training. Erzeugt über 54 km/h Luftgeschwindigkeit und bleibt dabei erstaunlich leise.
Affiliate-Link:
Vacmaster Cardio54
Rockerfüße
Mehr Realismus, mehr Komfort, weniger Belastung auf Gelenke und Rahmen.
Gummibälle als Upgrade
Unsere Erfahrung: deutlich besser als Tennisbälle.
Montagepaste & Fett
Unverzichtbar für Steckachsen und Pedale.
Kettenwachs
Für Indoor optimal – leise, sauber, langlebig.
Wahoo Kickr Bodenmatte
Schützt den Boden, reduziert Geräusche.
Wera Drehmomentschlüssel
Für alle, die öfter schrauben – präzise und langlebig.
Hinweis: Die links sind Affiliate-Links. Für dich ändert sich am Preis nichts, aber wir erhalten eine kleine Unterstützung für den Kanal.

3D-Druck Zubehör für das Zwift Ride (meist kostenlose Downloads zum 3D-Druck)
Der Tablet-Halter z.B. sehr nützlich, aber oft schwer zu bekommen – teilweise sogar ausverkauft. Zum Glück gibt es viele STL-Dateien oder MakerWorld-Modelle.
Kurbelschutz (Crank Protector)
- schützt Tretlager und Kurbel vor Schweiß
- verhindert Korrosion und frühzeitigen Lagerausfall
- wird hinter dem Flaschenhalter montiert und fixiert
Vordere Abdeckung / Lenkercover
Schützt Rahmen und Vorbau, wird häufig nach der Lenkerinstallation entfernt und durch eine 3D-Druck-Version ersetzt.
Tablet-Halter
Falls das Originalteil nicht verfügbar ist – 3D-Druck als günstige Alternative.
Weitere Tipps aus der Praxis
Getränke & Snacks griffbereit
Ein super Tipp aus eigener Erfahrung: Wenn man einmal vom Bike aufsteht, um etwas zu trinken oder zu essen, ist man häufig „raus“. Also alles in Reichweite bereitstellen.
Schweißband-Set
Schützt Bike, Elektronik und Zubehör und reduziert Korrosion. Unterschätzt, aber extrem wichtig.
Reinigung
Nach jeder Session Schweiß abwischen – er ist extrem aggressiv und kann Lager, Rahmen und Schrauben angreifen.
Fazit
Indoor-Cycling kann anstrengend und frustrierend sein – muss es aber nicht. Mit dem richtigen Setup, guter Luftzufuhr, einem realistischen Bike und sinnvoll ausgewähltem Zubehör macht das Training Spaß und wird zu einer echten Ergänzung des Outdoor-Fahrens.
Das Zwift Ride hat uns überzeugt: stabil, realistisch, flexibel, gut zu individualisieren. In Kombination mit myWhoosh und BikeControl fahren wir günstig, flexibel und ohne übermäßige Gamification – genau so, wie wir es mögen.
Vielleicht hilft dir unser Erfahrungsbericht bei deiner Entscheidung oder beim Optimieren deines eigenen Setups. Viel Spaß beim Indoor-Training!




















