Routenplanung mit Kindern
Aufgrund der vielen Anfragen zur Route unseres ersten Alpencrosses mit Kind: Ich empfehle keine fremden GPS-Daten zu nutzen, auch nicht meine 😉 Vielmehr rate ich zu einer selbständigen Ausarbeitung der Route. So ist man tiefer im Thema, mit dem Streckenverlauf vertraut, im Notfall vorbereitet und kann auch eigene Vorlieben und Alternativen berücksichtigen. Recht einfach ist eine Alpencross-Strecke zum Beispiel über Komoot oder Outdoor Active zu planen.
Doch Vorsicht: Auch hier darf man nicht 100%ig auf den Streckenverlauf verlassen. So wird z.B. für die hier vorgeschlagene Route gnadenlos über die, für Radfahrer gefährliche und verbotene Reschenstraße geroutet. Die Lage ändert sich ständig, es werden Trails und Abschnitte verboten oder wegen Bauarbeiten gesperrt. Eine wichtige Quelle zur aktuellen Lage sind hier Locals und / oder auch z.B. das MTB-News-Forum.
Kindgerechter Alpencross
Kind ist nicht gleich Kind: Für die einen sind 1.200 Höhenmeter kein Problem für das andere Kind ist es schon viel zu viel. Auch die Frage nach einem kindgerechten Routenverlauf ist nicht einfach zu beantworten. Hier ist ein Waldweg super, dort wird er als langweilig wahrgenommen, da bereits lieber Singletrails, Downhills und technische Abschnitte gefragt sind.
Transalp mit Kindern Garmisch-Gardasee
Zum Beispiel könnte man die folgende Route mit Kindern fahren. Der Streckenverlauf ist abwechslungsreich, und führt gleich über 4 Länder: Deutschland, Österreich, Schweiz und Italien. Im Zweifel gibt es viele Alternativen und im Notfall ist man nie allzu weit von Hilfe entfernt. An den Daten siehst Du aber, dass das kein “Kinder-Alpencross” ist. Auch dieser Alpencross ist eine Herausforderung, nicht nur für das Kind!
Das ist nur ein Vorschlag, bitte an die eigenen Bedürfnisse anpassen. 1 oder 2 Tage dranhängen. Andere Etappenorte z.B.
- erst in Ehrwald starten (siehe erster Kinder-Transalp),
- auf dem Vigiljoch übernachten,
- über den Kalterer See fahren
- mit dem Bus von Trento nach Vezzano (ohne Mitnahmegarantie) etc…
Unten findest Du auch Beispiele für Varianten, die man immer vorbereitet haben sollte (Wetterumschwung, Kondition, Stimmungslage, etc.).
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1. Etappe: Garmisch-Piller
07:18 79,9 km 10,9 km/h 1 530 m 890 m
https://www.komoot.de/tour/60816244?ref=wtd
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2. Etappe: Piller-Reschen
https://www.komoot.de/tour/60816228?ref=wtd
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3. Etappe: Reschen-Andrian
https://www.komoot.de/tour/60816216?ref=wtd
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3. Etappe Teil 2: Über Vigiljoch (Seilbahn)
https://www.komoot.de/tour/61364172?ref=wtd
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4. Etappe Andrian-Molveno
https://www.komoot.de/tour/60816177?ref=wtd
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5. Etappe Molveno-Riva
https://www.komoot.de/tour/60816172?ref=wtd
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Alternativen
Etappe 1 & 2 im Tal über Landeck
V1. Garmisch-Landeck
https://www.komoot.de/tour/62011378?ref=wtd
V2. Landeck-Reschen
Über Straße zur Norberthöhe. Z.B. bei frühem Alpencross mit Schnee / Schneebruch auf den Waldwegen
https://www.komoot.de/tour/62011978?ref=wtd
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V3. Durchs Tal nach Andrian
Alternative ohne Vigiljoch.
https://www.komoot.de/tour/61364914?ref=wtd
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V4. Per Bike nach Vezzano
Der Anstieg nach Molveno hat es in sich, hier ist eine mögliche Alternative, allerdings mit einer Schiebestrecke. Kurz und heftig.
https://www.komoot.de/tour/61964793?ref=wtd
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Weitere Alternativen
V4.1 wäre jetzt noch dem Etschtal bis Trento folgen und hier mit dem Bus hoch nach Vezzano. Oder :
V4.2 die m.E. “langweiligste” Route: im Etschtal noch weiter über Rovereto und Torbole zum Gardasee.
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Alpencross Rückreise
Wir haben das bislang immer so organisiert, dass wir uns mit Freunden / Familie am Gardasee getroffen haben und so wieder nachhause kamen.
Per Zug muss das gut organisiert sein, nicht jeder Zug nimmt Räder mit. Hier gibt es den Trick die Räder zu demontieren und handlich in großen Mülltüten zu verpacken. Hier ist man aber wohl auch auf die “Laune” des Schaffners angewiesen.
Es gibt viele professionelle Anbieter für den Rücktransport. Die Preise variieren hier, 50 Euro zahlt man mindestens.
Organisierter Alpencross
Noch ein Wort zum organisierten Alpencross. Eine Alpenüberquerung benötigt viel Vorbereitung und Leistung:
- Routenplanung
- Varianten
- Übernachtung
- Schweres Gepäck auf dem Rücken
- Rücktransport
Es gibt natürlich auch organisierte Touren. Anbieter gibt es sehr viele. Der “Vorteil” liegt auf der Hand: bis auf das Training und das Radfahren muss man hier nicht mehr viel leisten. Es ist ein mehr oder weniger engagierter Guide dabei, der die Sehenswürdigkeiten zeigt und über eine festgelegte Route führt. Die Zimmer sind reserviert, die Sauna startklar und ein Empfangssekt steht bereit. Meist mit Gepäcktransport, so dass man bei den Etappen nur einen kleinen und leichten Tagesrucksack auf dem Rücken hat. Im Notfall ist der Guide Ansprechpartner und organisiert Hilfe. Es sind meist viele andere Teilnehmer, das kann den Spaßfaktor erhöhen – kann aber auch nach hinten losgehen.
Eine Alpenüberquerung auf eigene Faust ist anstrengender aber dafür auch individuell geplant und voll flexibel.