München nach Paris: Die letzten Kilometer unserer 1.000km Bikepacking-Tour (Etappen 9 & 10)
Bonjour, Servus & Hallo! Wir haben es geschafft! Tour de Paris Nach 10 unvergesslichen Tagen auf dem Rad ist unsere 1.000km lange Tour von München nach Paris endlich abgeschlossen. In diesem Blogbeitrag nehme ich euch mit auf die letzten beiden Etappen unserer Reise, in denen wir uns dem Ziel – der Stadt der Liebe – Stück für Stück nähern. Mit stürmischem Gegenwind, unheimlichen Campingplätzen und dem ikonischen Eiffelturm als krönendem Abschluss!
Start in der französischen Provinz: Etappe 9
Nach einer anstrengenden Königsetappe am Vortag, die uns über 122 km und 600 Höhenmeter durch die Ardennen führte, starteten wir den Morgen gemütlich. Wir übernachteten in einem Chambre d’hôtes bei Lucette und Claude, die uns mit einem typisch französischen Frühstück verwöhnten. Claude setzte sich sogar zu uns, um sicherzustellen, dass es uns gut geht – eine kleine, aber herzliche Geste, die wir sehr schätzten.
Unsere heutige Etappe sollte uns 72 km weiterbringen, mit rund 660 Höhenmetern. Die Strecke führte uns über ruhige Landstraßen und durch idyllische Dörfer – der perfekte Kontrast zu den langen, geraden Straßen, die oft wie endlose Schleifen wirkten. Natürlich durfte ein frisch gekauftes Baguette nicht fehlen – ein absolutes Muss auf einer Tour durch Frankreich!
Gegenwind und Soldatenfriedhöfe
So idyllisch die Landschaft auch war, der ständige Gegenwind und die vielen kleinen Anstiege machten uns das Leben schwer. Wir fuhren Richtung Westen, begleitet vom Wind, der uns fast 900km lang treu geblieben war. Das Gefühl der Leere wurde durch den Anblick der Soldatenfriedhöfe verstärkt, die wir passierten. Endlose Reihen von Gräbern erinnerten uns an die Tragödien vergangener Kriege und sorgten für einen Moment der Stille.
Ankunft auf einem unheimlichen Campingplatz
Am Nachmittag, nach etwa 60 km, war es Zeit, einen Campingplatz zu suchen. Doch was uns dort erwartete, war alles andere als gewöhnlich: Ein riesiges, altes Gutshaus, dessen obere Stockwerke verlassen wirkten, ein verschlossenes Büro und ein Besitzer, der uns freundlich darauf hinwies, den freilaufenden Schäferhund zu streicheln, um sicherzustellen, dass er uns mag. Der Platz war fast leer, abgesehen von einem mysteriösen Nachbarn, den wir nur husten hörten, aber nie zu Gesicht bekamen. Es war eine gespenstische Atmosphäre, doch nach einem langen Tag freuten wir uns einfach, das Zelt aufzuschlagen und die Nacht zu überstehen.
Etappe 10: Letzte 68 km nach Paris
Am nächsten Morgen starteten wir in den letzten Tag unserer Tour – 68 km trennten uns noch von unserem Ziel, dem Eiffelturm. Das Wetter wollte es uns nicht leicht machen: Regen und dunkle Wolken hingen am Himmel, als wir uns auf den Weg machten. Ohne Frühstück und nur mit etwas Restwasser aus den Trinkflaschen rollten wir los, auf der Suche nach einem Bäcker für einen kleinen Snack. Zum Glück fanden wir bald eine Bäckerei, in der uns eine freundliche Mademoiselle mit einem leckeren Schokoteilchen überraschte.
Der Weg nach Paris
Die letzten Kilometer fuhren wir auf regennassen Straßen, mit unseren sexy Neon-Regenhauben und Reflektoren, wie es in Frankreich bei schlechter Sicht Pflicht ist. Die Landschaft veränderte sich, und wir merkten, dass wir uns Paris näherten. Auf einmal fuhren wir entlang des Canal de Lourcq, der uns direkt ins Stadtzentrum führte. Es war erstaunlich, wie gut die Radwege ausgebaut waren – wir fühlten uns sicher und willkommen, während wir durch die Stadt rollten.
Und dann war er da: Der Eiffelturm! Nach fast 1.000 km auf dem Rad hatten wir unser Ziel erreicht. Obwohl uns kurz darauf ein starker Regenschauer erwischte, war die Freude groß. Wir suchten uns ein Hotel, wo wir unsere Räder und das gesamte nasse Equipment abstellen konnten. Der Hotelbesitzer rümpfte zunächst die Nase, als er uns sah, doch als wir sagten, dass wir aus München kommen, war er sichtlich erleichtert: „Ah, Suisse People are good People.“
Das Finale: Ein gebührender Abschluss
Nach einer erholsamen Nacht in einem gemütlichen Hotel und einem feudalen Frühstück genossen wir unsere letzten Stunden in Paris. Auch wenn das Wetter nicht mitspielte, war die Stimmung in der Stadt einzigartig. Die Vorbereitungen für die Olympischen Spiele waren in vollem Gange, und Paris zeigte sich von seiner lebhaften Seite.
Fazit: Eine unvergessliche Reise
Unsere Tour von München nach Paris war nicht nur eine körperliche Herausforderung, sondern auch eine emotionale Reise. Die Landschaften, die Begegnungen mit Menschen und die gemeinsamen Erlebnisse auf den Straßen Frankreichs werden uns noch lange in Erinnerung bleiben. Wenn du dich auch für Bikepacking interessierst, dann schau dir unbedingt unsere anderen Touren an, z.B. nach Rom, Prag oder Amsterdam.
Vielen Dank, dass du uns auf dieser Reise begleitet hast!
Wir freuen uns über jeden Like, Kommentar und jedes Abo auf unserem YouTube-Kanal. Bis zum nächsten Abenteuer!
Merci & bis bald,
Julia & Heiko